Thomas Horstmann Stand
Jan 2001
Paper zum Thema
OL bedeutet immer, Prozeß
zur Erhöhung und Veränderung der organisationalen Wissensbasis in Gang zu
setzen
Organisationen =
Wissenssysteme
Entscheidend à Fähigkeit der Organisation, Wissen zu entwickeln
Dieser Lernprozeß wird
zwar von Individuen getragen,
Referenzpunkt ist aber
immer die Organisation
verschiedene Vorstellungen
über Aufbau einer Wissensbasis
Kern-Unterscheidung à zwischen explizitem und implizitem
Wissen
wichtig für org.
Wissensbasis: Explikation von implizitem und schwer zugänglichem Wissen
Literatur dazu: Prange,
Christiane: Interorganisationales Lernen: Lernen in, von und zwischen
Organisationen. In: Managementforschung 6 (1996), 163-89.
& anregend Nonaka/Takeuchià
empirisch schwer haltbare These: echte Innovation könne es nur durch die
Transformation von implizitem zu explizitem Wissen geben, daher japanische
Unternehmen im Vorteil
II. Wissen bezeichnet
grundsätzlich nur Handlungspotential
Umsetzung von Wissen in
Handeln ist ein eigenständiger Prozeß, der mit der Wissensverarbeitung nicht
gleichgesetzt werden kann
à Zur Verknüpfung setzen Organisationen
Handlungstheorien ein
Argyris/Schön wiederum stellten
fest, daß nur theories-in-use (= empirisch zu erschließende faktische
Handlungstheorie) einen tatsächlichen Einfluß auf einen möglichen Erfolg oder
Mißerfolg von organisatorischen Lernprozessen ausüben
Erkenntnisinteresse von
Aryris/Schön: Spezifizierung von Randbedingungen, anhand derer die theories-in-use
identifiziert werden können
Um auch wenig bewußte
Handlungsbereiche dem organisatorischen Lernen systematisch zu erschließen
In seiner Studie `Knowledge
for Action`[1993] betont Argyris:
Damit Wissen so in Aktion umsetzbar wird, daß es Praktiker
im Alltagsleben anwenden können, müßten die Autoren genau beschreiben, welche
Fähigkeiten verlangt werden, um es herzustellen, und welche kontextuellen
Bedingungen notwendig sind, damit es Bestand hat. Aktion wiederum wird durch
Theorie geleitet.
1. Instruktion
2. Inkorporation neuer Wissensbestände (Eingliederung
von bisher organisationsfremden Wissens)
3. Generierung neuen Wissens durch Lernprozesse, à vorhandene Wissenselemente werden in der internen
Kommunikation neu verknüpft und zu einer neue Idee oder Einsicht entwickelt,
(Systemtheorie geht davon aus, daß Systemelemente in vielfacher Weise
anschlußfähig sind)
Die Literatur des
organisatorischen Lernens geht bisher über diese Frage hinweg
Eine intensivere
Diskussion wird durch den Verweis auf die je spezifische, subjektive
`Erkenntnistheorie` der verschiedenen Organisationen vermieden
Wichtiges
Qualitätsmerkmal jedes Wissens:
Muß kommuniziert werden,
um wirksam zu werden
Dirk
Baecker (Organisation als System, 2000) identifiziert fünf verschiedene Arten
von Wissen in einer Organisation:
1 Wissen über Produkte, Technologien und Denkprozesse,
2 gesellschaftliches Wissen
3 Führungswissen
4 Expertenwissen aller Art und
5 Milieuwissen
Seine These: Nur Produkt- und Expertenwissen können
wiederum möglicher Gegenstand eines Wissensmanagements sein, denn nur sie sind
durch ihre Explizierung nicht zu ruinieren)
Literaturtips:
1) nützliche Zusammenstellung von Grundlagentextenà
Knowledge in Organizations
(ed. by L. Prusak), Boston/Oxford ect. 1997.
2) lebendiger Text über die (Un-)Möglichkeiten von
Wissensmanagement, die „Grenzen des Machbaren“à
Roehl, Heiko/Romhardt: Wissensmanagement – Ein Dialog über Totes und
Lebendiges. In: Organisationsentwicklung 19 (2000), H. 4, 50-9.
3) Text zweiter Praktiker (Unternehmensberatung), in denen
die unter 2) diskutierten Probleme gerade nicht als Problem auftauchen (können)à
Classen, Martin/Becker, Ralph: Wissensmanagement in der
Praxis: Vom Geben und Nehmen. In: Organisationsentwicklung 18 (1999), H. 4,
24-35.